Oberliga: Debakel in Leipzig

Lieber verschweigen möchte man den Auftritt der Oberliga-Truppe in Leipzig am vergangenen Samstag. Obwohl man mit voller Kapelle und hohen Erwartungen anreiste, konnten die eigenen Ziele an diesem nachmittäglichen Spieltag bei Weitem nicht erfüllt werden.

TSV Nema Netzschkau – HSG TH Leipzig II 11:19 (2:3, 4:3, 4:6, 1:7); pers. Fehler 6/9

Bekanntlich waren die Spiele gegen den Gastgeber aus Leipzig immer eng, da sich die HSG in den letzten Jahren kontinuierlich verbessern konnte. Es entwickelte sich ein Schlagabtausch auf Augenhöhe: Im ersten Viertel schien die Nema zu dominieren. Es gelang öfters den Center geschickt einzusetzen und auch andere Spieler in aussichtsreiche Abschlussposition zu bringen, jedoch wurden die Chancen teilweise äußerst schlampig vergeben. So hielt man den Kontrahenten im Spiel und lag zu Beginn des zweiten Spielabschnittes sogar mit einem Tor zurück, obwohl man mit vier Toren in Führung liegen hätte können, wenn nicht sogar müssen. Zwar konnte man bis zur Halbzeit einen Gleichstand erzwingen und im dritten Viertel sogar kurzzeitig einen 2-Tore-Vorsprung aufbauen, verlor dann aber zunehmend den Bezug zum Spiel. Der Gegner stellte sich immer besser auf das statische Netzschkauer Spiel ein, doppelte häufig am Center und zog mit seinen jungen Akteuren das Tempo an. Der Nema fiel im Angriff einfach nichts ein und man war nicht in der Lage auf die Umstellung im Leipziger Spiel taktisch zu reagieren. Im letzten Viertel „demontierten“ die Hausherren, beflügelt durch die heimische Kulisse, die Netzschkauer, an denen die Partie jetzt einfach vorbei lief und deren Kampfeswille gebrochen zu sein schien.

TSV Nema Netzschkau – SV Lok Görlitz 9:28 (0:8, 2:6, 5:5, 2:9); pers. Fehler 3/4

Das zweite Spiel des Tages gegen den Serienmeister der letzten Jahre verlief ähnlich ernüchternd wie der letzte Spielabschnitt im Vergleich gegen Leipzig. Die Görlitzer nutzten jede Schwäche zum schnellen Konter und verwandelten meist eiskalt, zumal fast jeder Angriff in Überzahl ausgespielt werden konnte. Die Akteure der Nema ließen jede Bereitschaft, sei es nun schwimmerisch oder im Abschluss, vermissen, obwohl man mit voller Bank hätte reichlich wechseln könnte. Nur Schlussmann Jahn, der wohl der einzige Netzschkauer auf Normalniveau war, zeigte wieder einmal sehenswerte Paraden.

Fakt ist, dass man mit solch einem Auftreten in der Landesliga Sachsen nichts gewinnen kann. Mit keinerlei schwimmerischem Engagement, einer derart taktischen Unflexibilität und katastrophalen Überzahlspiel wird man auch in Zukunft keinen Punkte mit nach Hause nehmen können. Bis zum nächsten Spieltag Mitte Februar in Plauen muss also unbedingt etwas getan werden, ansonsten wird man wohl ähnlich Schiffbruch erleiden wie in der sächsischen Messestadt.

Nema spielte mit: M. Jahn (TW), D. Grau (3 Tore), R. Müller, A. Netzsch (2), T. Sußmann (2), M. Wolff, T. Jugel (1), M. Fuchs, K. Bernhard (2), I. Möller (2), V. Baum (5), A. Müller (1), C. Hörath (2)