Vogtländer leitet Spiele bei U17-EM

Ralf Müller (rechts im Bild) hier beim Länderspiel Deutschland-Slowakei in Dresden. Foto: Dirk Jaster

Während für die Herrenspieler des TSV Nema Netzschkau noch kein aktiver Spielbetrieb angelaufen ist, konnte sich zumindest einer auf großer Bühne präsentieren: Schiedsrichter Ralf Müller war vom 12.-19.09. 2021 bei der U17-Europameisterschaft auf Malta im Einsatz. Der 37-jährige Reichenbacher ist neben seiner Tätigkeit als sächsischer Schiedsrichter-Obmann und Bundesliga-Referee auch international kein Unbekannter mehr und leitete zuletzt Testspiele der deutschen Männer-Nationalmannschaft gegen die Slowakei.

Bei der EM maßen die Wasserball-Stars von morgen ihre Kräfte in 4 Gruppen a 4 Teams. „Ein Wettkampf mit höchsten Anspruch, sportlich wie organisatorisch,“ so Müller. Aufgrund Pandemie-Bedingungen wurden die Spiele im Freiwasser-Pool des Gzira Sports Complex in einer „Blase“ ausgetragen. Zugelassen waren nur die Verantwortlichen, Betreuer und Athleten sowie deren Familienangehörige.

Auch die Anforderungen an die Unparteiischen waren enorm. „Das war kein Nachwuchs-Feriencamp, da ging es richtig zur Sache! Man musste bei jedem Match hochkonzentriert sein, Wasserball hat selbst in dieser Altersklasse für die führenden Nationen wie Ungarn, Italien oder die Staaten des ehemaligen Jugoslawiens einen hohen Stellenwert und die offiziellen Beobachter der LEN haben keinen Fehler durchgehen lassen.“ Knifflige Duelle wie die der körperlich robusten Auswahl Serbiens gegen den Underdog aus Georgien waren da schon eine echte Herausforderung, die pralle Sonne und 33°C im Schatten taten ihr übriges.

Am Ende setzte sich wie auch bei den diesjährigen Olympischen Spielen der Männer im Finale Serbien gegen Griechenland durch. Die deutsche Vertretung, u.a. mit den beiden gebürtigen Plauenern Sascha Wolf und Finn Taubert, kam nach unglücklichen und äußerst knappen Niederlagen in den Playoffs und Platzierungsspielen leider nur auf Rang 10. 

„Neben den eigentlichen Spielen galt es täglich, Spiele per Videoanalyse nachzubereiten, Szenen und das eigene Stellungsspiel zu analysieren. Bevor so eine wichtige Meisterschaft beginnt, findet am Vortag ein Workshop aller Schiedsrichter mit den Verbandsoffiziellen statt, um über die 16 vertretenen Nationen hinweg eine möglichst einheitliche Regelauslegung sicherzustellen.

Insgesamt ist man 11 Tage nur unterwegs. Rückblickend waren es sehr anstrengende, aber tolle Tage! Ein echtes Erlebnis“, so ein sichtlich zufriedener Ralf Müller. Momentan finden auf europäischer Ebene die Qualifikationsspiele für die Champions-League und den Europapokal statt. „Ich würde mich freuen, wenn mich die LEN in naher Zukunft mit weiteren Aufgaben betraut. Die Ansetzungen für die Spielen erfolgen, wie in anderen Sportarten auch, meist sehr kurzfristig. Die Unterstützung insbesondere meines Arbeitgebers und meiner Kollegen ist da enorm wichtig“.